TSV Hildrizhausen Laufgruppe

Zur Entstehung dieser Chronik

Im vergangenen Jahr (2024) feierte der TSV Hildrizhausen seinen 100. Geburtstag. Da wäre eigentlich der Schönbuchlauf bereits 50 Jahre alt geworden; denn er fand anlässlich des 50. Geburtstags des Vereins erstmals statt. Doch wegen der Corona-Pandemie fiel er zweimal aus. Deshalb  erlebt er erst in diesem Jahr (2025) seine 50. Auflage.

Gleichwohl haben wir (die Laufgruppe, eine Abteilung des TSV Hildrizhausen) uns schon im vergangenen Jahr ausführlich mit der Historie des Laufes befasst. Es entstand eine Chronik des Laufes, die zusammen mit der Vorstellung der Abteilungen des Vereins in einem Jubiläumsband veröffentlicht wurde. Diese Chronik haben wir, ergänzt um den Schönbuchlauf des Jahres 2024, hier veröffentlicht. Lest nach, welche prominenten Starter hier schon angetreten sind, sogar Olympiasieger!

Der Jubiläumsband kann noch immer über die Geschäftstelle des TSV erworben werden:
geschaeftsstelle@tsv-hildrizhausen.de

Autoren der Chronik sind Walter Raisch und Werner Pluschke. Die Bildrechte liegen bei der Laufgruppe; einige ältere Bilder verdankt sie hajo sportfoto (Magstadt).

Die Laufgruppe wünscht viel Spaß bei der Lektüre!

Chronik

Die Strecke

Das Aushängeschild des TSV Hildrizhausen und seiner Laufgruppe ist der seit 1974 alljährlich im Oktober ausgetragene 25 Kilometer lange Schönbuchlauf. Dieser führt in einer großen Runde auf gut ausgebauten Waldwegen durch den landschaftlich schönsten Teil des Naturparks Schönbuch. Nach dem Start an der Schönbuchhalle in Hildrizhausen und nahezu ebenen Anfangskilometern senkt sich die Strecke durch das Große Goldersbachtal bis zum tiefsten Punkt bei Kilometer 11 an der Teufelsbrücke. Dahinter steigt sie gleichmäßig bis zum Franzensträßle bei Kilometer 16 an. Von dort an geht es auf und ab bis zum höchsten Punkt an der Gabel-Eiche und dann auf den letzten vier Kilometern vornehmlich mit leichtem Gefälle bis zum Ziel.

auf Waldwegen

Der Schönbuchlauf führt über gut ausgebaute Waldwege

1974 bis 1984 - Erfolgreiche Anfangsjahre

Die schon in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bestehende Laufgruppe des TSV Hildrizhausen hatte bereits 1969 und 1970 einen Volkslauf über 10 Kilometer veranstaltet, der dann aber wegen zu geringer Teilnehmerzahl eingestellt wurde. Der Hausemer Lehrer Rudolf Uhl und der damalige Abteilungsleiter Richard Häußler nahmen am 27. Oktober 1974 einen neuen Anlauf, indem sie anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des TSV auf ihre große 25-Kilometer-Trainingsrunde zum 1. Internationalen Schönbuch–Langstreckenlauf Hildrizhausen einluden. Auf der vermessenen Strecke erreichten bei der Premiere 251 Läufer und 15 Läuferinnen das Ziel; Sieger waren Wolfgang Baumgart aus Dettingen in 1.26.45 und Wanda Arenz aus Belgien in 1.53.46.

Erste Ausschreibung

Erste Ausschreibung des Schönbuchlaufs im Jahr 1974

 

Da die Verbände damals für die 25-Kilometer-Distanz Bestenlisten führten, kamen auch starke Athleten aus ganz Deutschland in den Schönbuch. Für viele Hobbyläufer aus der Region war der Lauf viele Jahre lang der Abschluss der Laufsaison.

 

Zweiter Lauf 1975 durch das Große Goldersbachtal

Zweiter Lauf 1975 durch das Große Goldersbachtal

 

Beim 4. Lauf 1977 war mit 739 Finishern schon beinahe die dreifache Teilnehmerzahl gegenüber der Erstauflage erreicht. Der deutsche Juniorenmeister über 5000 Meter, Rainer Müller (SKV Eglosheim), erzielte bei seinem Sieg mit 1.21.15 Stunde eine neue Streckenbestzeit. Rita Weilbächer sicherte dem TSV Hildrizhausen die Frauenwertung in 1.53.58; drei Jahre später sollte ihr dies nochmals gelingen. Kurios: Rudolf Uhl verletzte sich nach zwei Kilometern und erreichte das Ziel nach 1.42.46 Stunden; der Bruch des Mittelfußknochens wurde erst anschließend im Krankenhaus festgestellt.

 

Lothar Schwochow löste vor der fünften Austragung Richard Häußler als Organisationschef des Schönbuchlaufes ab. Die sechste Veranstaltung 1979 lockte auch Willi Maier (GSV Genkingen), den mehrfachen deutschen Meister und zweifachen Olympiateilnehmer auf der 3000-Meter-Hindernis-Strecke. Er gewann mit neuem Streckenrekord in 1.20.51 Stunden. Bei den Frauen setzte die erst 20-jährige Sybille Heldmaier (VfL Sindelfingen) mit 1.37.10 eine neue Bestmarke. Die Leistungsdichte mit 24 Aktiven unter der Marke von 1.30 Stunde wurde danach nie mehr erreicht. Im Folgejahr hätte Willi Maier den Streckenrekord wohl noch ein weiteres Mal verbessert, wenn er nicht um zwei Minuten verspätet als Letzter gestartet wäre und alle 645 anderen Teilnehmer hätte überholen müssen. Klaus Weilbächer, der Ehemann von Rita, erreichte bei diesem siebten Lauf den dritten Platz, und der TSV Hildrizhausen gewann erstmals die Mannschaftswertung.

 

Der 10. Lauf am 16.10.1983 war ein erster Jubiläumslauf und wies mit 774 Finishern einen neuen Teilnehmerrekord auf. Letztmals erhielten die Läufer als Souvenir eine Kupferstichmedaille der Serie Markante Punkte und Baudenkmale in und um den Schönbuch, die Rudolf Uhl stets konzipiert und gezeichnet hatte. Nach nur 10 Jahren hatte sich Hildrizhausen mit dem Schönbuchlauf als kleines süddeutsches „Laufmekka“ etabliert.

 

Foto 4 Sprecher Rudolf Uhl hat in den Anfangsjahren für die Läufer eine Kupferstichmedaille konzipiert

Sprecher Rudolf Uhl hat in den Anfangsjahren für die Läufer eine Kupferstichmedaille konzipiert

 

Beim 11. Lauf mit 912 Teilnehmern erzielte der Briefträger Meinrad Beha (FC Unterkirnach) in 1.21.31 Stunde einen neuen Streckenrekord. Prominentester Teilnehmer war der Drittplatzierte Patriz Ilg aus Hofen bei Aalen, der 1982 Europameister und im Vorjahr in Helsinki Weltmeister über 3000 Meter Hindernis geworden war,

 

Dieser Streckenplan hatte bis 1984 Bestand

Dieser Streckenplan hatte bis 1984 Bestand

1985 bis 1993 - Mit Robert Manz zum Teamsieg

Beim 12. Lauf setzten 1985 Manfred Gomringer und sein Team erstmals Computer bei der Auswertung ein. Außerdem drehte man die Startrichtung an der Schönbuchschule, und der erste Kilometer führte über die breiteren Dorfstraßen; man wollte so die wegen steigender Teilnehmerzahlen auftretenden Behinderungen an der Abbiegung kurz hinter dem Start vermeiden. Sieger unter den 981 Teilnehmern wurde zum vierten Mal Willi Maier nach einem spannenden Endspurt gegen den Vorjahressieger Meinrad Beha. Beha konnte aber im Jahr darauf seinen Erfolg von 1984 wiederholen. Beim 15. Lauf siegte bei den Frauen überlegen Gudrun de Pay (TSV Trochtelfingen), die dabei den heute noch gültigen Streckenrekord von 1.33.39 Stunde aufstellte.

Spitzenläufer unter sich (von rechts): Meinrad Beha, Norbert Hornung und Hannes Weber

Läufer quellen durch die Dorfstraßen

Bei allen drei folgenden Läufen siegte Klaus Löffler (LG Leinfelden-Echterdingen) und konnte damit den Wanderpokal endgültig in Besitz nehmen. Aus Hausemer Sicht prägte aber der Berglaufspezialist Robert Manz diese Jahre. Beim 17. Lauf verfehlte er nur knapp den Sieg; Dritter hinter Löffler und Manz wurde in 1.26.19 Stunde ein bereits 51 Jahre alter Läufer, Walter Koch aus Filderstadt. In den Folgejahren führte Robert Manz die Hausemer mehrfach zum Sieg in der Mannschaftswertung.

Inzwischen bot man an zwei Sonntagen der Vorwettkampfzeit geführte Schnupperläufe auf der Strecke an. Deren Organisation verantwortete lange Jahre Traugott Konath. Bei diesen Läufen konnten Interessenten die Strecke kennenlernen und das eigene Durchhaltevermögen testen.

 

Schnupperlauf 2001

Teilnehmer eines der beiden Schnupperläufe 2001

Einen Wechsel bei der Organisationsführung gab es 1991; auf Lothar Schwochow folgte Heinz-Walter Schinke.

Beim 19. Lauf am 18. Oktober 1992 mit Schnee, Regen und Sonne im Wechsel und eisigen Temperaturen startete der Leipziger Jörg Hustig, der inzwischen in Stuttgart wohnte, eine einmalige Serie mit sechs Siegen nacheinander. Im Jahr 1997, in dem diese Serie endete, lief er noch seine persönliche Bestzeit von 1.21.36 Stunde. Bei den Frauen sicherte sich 1992 die Tübingerin Andrea Holzäpfel ihren dritten Sieg.

Jörg Hustig legte von 1992 bis 1997 eine einmalige Serie von sechs Siegen hintereinander hin; 2002 folgte noch ein siebter.

Jörg Hustig legte von 1992 bis 1997 eine einmalige Serie von sechs Siegen hintereinander hin; 2002 folgte noch ein siebter.

 

1993 beschloss der Leichtathletikverband, nicht mehr für die Strecke von 25 Kilometer, sondern für den Halbmarathon (21,098 Kilometer) Bestenlisten zu führen. Dies machte die 25 km für ambitionierte Athleten weniger attraktiv. Vielleicht deshalb, vielleicht aber auch wegen des Wetters gab es dann beim 20. Lauf nur 584 Finisher.

1994 bis 2004 – Absoluter Rekord mit 1362 Finishern

Beim 21. Lauf im Jahr 1994 landeten die Lokalmatadore Norbert Hornung und Robert Manz auf den Plätzen 3 beziehungsweise 5. Erstmals wurden Zugläufer eingesetzt, die Hobbyläufern ein gleichmäßiges Tempo für die anvisierten Zielzeiten von 1.59 Stunde und 2.10 Stunden bieten sollten.

Von 1994 bis 1997 war der Schönbuchlauf der abschließende Lauf im neu geschaffenen Schönbuch-Cup. Dieser wurde in jenen Jahren zu einer Domäne des TSV; Robert Manz (1994 bis 1996) und Thomas Summer (1997) lieferten die Einzelsiege und sicherten sich mit ihren Vereinskameraden die Mannschaftssiege. Das endete 1998, als die Cup-Serie zu einer Serie aus sechs kürzeren Läufen umgebaut wurde.

Beim 22. Lauf am 15.10.1995 ging es mit 871 Finishern weiter aufwärts. Angesichts dessen wurde die Läufersicherheit verbessert. Ein Funkteam des DLRG unter Leitung von Halmo Fischer hielt mittels einer Relaisstation auf dem Bromberg seither immer Kontakt mit den Sanitätern auf der Strecke.

Spitzenläufer unter sich (von rechts): Meinrad Beha, Norbert Hornung und Hannes Weber

Spitzenläufer unter sich (von rechts): Meinrad Beha, Norbert Hornung und Hannes Weber

Beim Jubiläum des 25.Laufes am 18. Oktober 1998 war der Schönbuchlauf erstmalig als „Der Herbstklassiker“ ausgeschrieben. Schon früh im Jahr begannen Heinz Walter Schinke, Rolf Weinhardt, Roland Pflieger, Rudolf Uhl und Robert Manz das Jubiläum zu planen. Am Vortag des Laufs fand in der Schönbuchhalle ein Stehempfang für 80 Unterstützer statt; zum Lauf selbst wurden alle bisherigen Siegerinnen und Sieger eingeladen.

Zum 25-jährigen Bestehen des Schönbuchlaufs wurden 1998 die ehemaligen Sieger eingeladen

Zum 25-jährigen Bestehen des Schönbuchlaufs wurden 1998 die ehemaligen Sieger eingeladen

 

Zum 25-jährigen Bestehen des Schönbuchlaufs wurden 1998 die ehemaligen Sieger eingeladen

Die 25. Auflage des 25-km-Klassikers: Start 1998 zum Jubiläumslauf

 

Am Lauftag lockte ein Traumwetter 1060 Teilnehmer in den herbstlichen Schönbuch - ein neuer Teilnehmerrekord. Die Startnummern gingen aus, und man improvisierte kurzerhand mit Papier und Stift. Erster der 986 Finisher im Ziel war wider Erwarten nicht Jörg Hustig, sondern Daniel Lenz (LG Weinstadt). Hustig wurde Zweiter vor Hannes Weber (VfL Sindelfingen); schnellste Frau war Veronika Maiwald.

Sieger beim Jubiläumslauf 1998: Daniel Lenz

Sieger beim Jubiläumslauf 1998: Daniel Lenz ...

Veronika Maiwald siegt 1998 bei den Frauen

... und Veronika Maiwald

 

Viele Zuschauer, vor allem weibliche Teenager, aber warteten im Ziel auf Joey Kelly („Kelly Family“), der sich den Schönbuchlauf als Training für seine neue Leidenschaft, den Ausdauersport, ausgesucht hatte. Nach der Siegerehrung gab es noch besondere Würdigungen: für die anwesenden früheren Sieger, für die 25-fachen Teilnehmer (Roland und Renate Beckmann sowie den TSV‘ler Josef Habermann) und für Gönner (wie den Stuttgarter Dieter Haas, der jahrelang den weiblichen Teilnehmer im Ziel Blumen spendete und zum Jubiläum jedem Teilnehmer eine Kaffeetasse stiftete). Dankesworte richtete der Präsident des Deutschen Turnerbundes Rainer Brechtken, der selbst am Jubiläumslauf teilgenommen hatte, an das 15-köpfige Organisationsteam und die über 80 freiwilligen Helfer.

Eine schöne Geste: Blumen für die Finisherinnen

Eine schöne Geste: Blumen für die erfolgreichen Teilnehmerinnen

 

Beim 26. Lauf am 17. Oktober 1999 wiederholte die zwischenzeitlich 40-jährige Gudrun de Pay ihren Sieg elf Jahre nach ihrer Streckenbestzeit.

Zwischenzeitlich wurde regelmäßig eine Mark des mit 12 Mark vergleichsweise niedrigen Startgeldes für Spendenzwecke abgezweigt; beim 27. Lauf im Jahr 2000 ging dieser Betrag in die Wiederaufforstungsmaßnahmen im Schönbuch nach dem Jahrhundertsturm „Lothar“.

Beim 28. Lauf im Jahr 2001 konnte der Hausemer Thomas Summer einen dritten Platz in der persönlichen Bestzeit von 1.29.06 Stunde belegen und damit auch die Grundlage für den Mannschaftssieg des TSV zusammen mit Thomas Rothermel und Gerhard Nennemann schaffen.

Die Gäu-Elite 1996 bei km 3 noch dicht beisammen: Norbert Hohl (556; 1. von links), Christhard Henning (903; 2.), Thomas Summer (217; 3.), Norbert Hornung (6.), Knut Wintergerst (8.), Uwe Daniel (434; 9.)

Die Gäu-Elite 1996 bei km 3 noch dicht beisammen: Norbert Hohl (556; 1. von links), Christhard Henning (903; 2.), Thomas Summer (217; 3.), Norbert Hornung (6.), Knut Wintergerst (8.), Uwe Daniel (434; 9.)

 

Beim 29. Lauf 2002 überschritt erstmals schon die Zahl der Voranmeldungen die 1000er-Marke. Man richtete deshalb für die Läufer drei Startblöcke entsprechend ihrem Leistungsvermögen ein: Doch die absolute Rekordzahl von 1362 Zieleinläufen überforderte dann die Barcode-Scanner im Ziel; ein Stau bildete sich. Seinen siebten Sieg feierte Jörg Hustig, gefolgt vom Triahleten Klauspeter Möhrlen, der aus Altdorf stammt. Am Start war auch Dieter Baumann, um mit seinem Trainingspartner, dem erfolgreichen Hindernisläufer Filmon Ghirmai, einen flotten Trainingslauf zu absolvieren. Zwei Jahre zuvor hatte sich Baumann schon einmal auf die Strecke begeben; wegen eines Dopingvorwurfes durfte der in Tübingen wohnhafte Olympiasieger von Barcelona da aber keine Startnummer erhalten.

Richtungspfeile

Dieter Baumann (Zweiter von links)

Beim 30. Lauf im Jahr 2003 blieb trotz der hohen Teilnehmerzahl nur der Sieger Hannes Weber unter 1.30 Stunde. Insgesamt verfestigte sich der Trend weg von den Spitzenzeiten. Zugleich war der Frauenanteil der Frauen von 6 Prozent bei der Premiere inzwischen auf 17 Prozent gestiegen. Nach dem 30. Lauf erfolgte ein Generationswechsel im Organisationsteam. Heinz Walter Schinke gab die Leitung an Roland Pflieger ab, der seit 2000 bereits Abteilungsleiter der Laufgruppe war, und Lothar Schwochow übernahm von Rudolf Uhl die Sprecherrolle. Auch beim 31. Lauf am 17. Oktober 2004 erhielt das neu aufgestellte Organisationsteam unter Roland Pflieger viel Lob von Teilnehmerseite und Presse.

Volle Halle

Die Schönbuchhalle platzte aus allen Nähten

2005 bis 2009 – Ein neuer Name

Auf Initiative von Rolf Weinhardt wurde, in Abstimmung mit der Naturparkverwaltung, der „Naturpark“ fortan in den Namen des Laufes aufgenommen. Der Lauf 2005 war also der 32. Naturpark Schönbuchlauf. Er hatte 1085 Finisher, und mit Daniel Lenz, der zum dritten Mal gewann, und der Vorjahressiegerin Anja Reinhardt standen alte Bekannte oben auf dem Siegerpodest. Bei der Zeitmessung wurde ab 2006 ein Transpondersystem eingesetzt, was die Auswertung erheblich vereinfachte und schnellere Ergebnisaushänge ermöglichte.

Schneefall und winterlichen Bedingungen erwarteten die 811 Teilnehmer des 34. Laufes am 21.10.2007. Der in Holzgerlingen lebende irische Marathonmeister Cian McLoughlin gewann überlegen und überraschte den dreifachen Gewinner Daniel Lenz. Seinen Sieg konnte McLoughlin drei Jahre später wiederholen. Bei den Frauen setzte sich Sigrid Mutscheller, die mehrfache Welt-und Europameisterin im Wintertriathlon, unter anderem gegen die Vorjahressiegerin Marika Bernhard durch. Zudem stellte bei dieser Veranstaltung der viertplatzierte Thomas Göpfert mit 1.29.54 einen deutschen Rekord für Gehörlose auf.

Bei der Schönbuchlauf-Ausgabe im Jahr 2007 hatten die Läufer mit Schneefall und winterlichen Bedingungen zu kämpfen

Bei der Schönbuchlauf-Ausgabe im Jahr 2007 hatten die Läufer mit Schneefall und winterlichen Bedingungen zu kämpfen

2010 bis 2015 - Neue Streckenrekorde

Beim 37. Lauf am 17. Oktober 2010, den wieder Cian McLoughlin für sich entscheiden konnte, waren auch die beiden schnellsten Frauen frühere Siegerinnen; denn Marika Bernhard siegte zum dritten Mal vor der dreifachen Ex-Siegerin Anja Reinhardt.

Wegen des zunehmenden Drucks aufgrund von parallel veranstalteten Läufen wechselte der Naturpark Schönbuchlauf bei der 38. Ausgabe auf den ersten Oktober-Sonntag, den 2. Oktober 2011. Der 26 Jahre alte Kenianer Philip Kiptoo Rutto verbesserte mit 1.19.05 Stunde die bisherige Streckenbestzeit von Meinrad Beha aus dem Jahr 1984 um fast anderthalb Minuten.

Neuer Streckenrekord von Philip Kiptoo Rutto im Jahr 2016

Neuer Streckenrekord von Philip Kiptoo Rutto im Jahr 2016

 

Erst 13 Minuten später überquerte Mischa Elbeshausen als zweiter Läufer die Ziellinie. Ein Wermutstropfen blieb trotz der sensationellen Siegerzeit: Mit 564 Finishern gab es trotz des früheren Termins und besten Wetterbedingungen erstmals seit 1993 weniger als 600 Zieleinläufe. Philip Kiptoo Rutto nahm noch drei weitere Anläufe, um den von ihm neu aufgestellten Streckenrekord zu unterbieten. 2012 und 2015 scheiterte er daran wegen widrigen Wetters beziehungsweise wegen neuer Einschotterung der Wege, wenngleich seine Siege ungefährdet waren. Doch mit einer Zeit von 1.17.03 Stunde schaffte er 2016 nochmals eine sensationelle Verbesserung des eigenen Streckenrekords.

Bei den Frauen siegte 2012 erstmals die Triathletin Michaela Renner-Schneck; zwei Jahre danach gelang es ihr dann als erster Frau, drei Auflagen des Schönbuchlaufs in Folge zu gewinnen.

Veranstaltungsplakat zur 40. Ausgabe des „Herbstklassikers“ im Jahr 2013

Veranstaltungsplakat zur 40. Ausgabe des „Herbstklassikers“ im Jahr 2013

 

Für das Jubiläum beim 40. Naturpark Schönbuchlauf am 6. Oktober 2013 haben sich die Organisatoren um Roland Pflieger, Uwe Daniel, Traugott Konath, Hermann Kauffeld und Claus Sander einiges einfallen lassen. So lud Roland Pflieger alle früheren Sieger zu einem kleinen Empfang in die Schönbuchhalle ein. Dort präsentierte die Laufgruppe auf 6 Stellwänden eine ausführliche Chronik der vergangenen Auflagen, Diese Fotos, Berichte und Statistiken waren von Walter Raisch sorgfältig zusammengestellt worden. Beim Jubiläumslauf waren auch viele sehr treue Teilnehmer am Start, darunter Hans Grollmuss aus Weil im Schönbuch, mit 35 Teilnahmen der Rekordhalter. Seine Premiere als Sprecher hatte Sven Brehm.

Allerdings hatte sich bis zur Geburstagsausgabe im Jahr 2013 auch die Teilnehmerzahl seit der Jahrtausendwende wieder halbiert. Über die Gründe konnte man spekulieren. Gut Trainierte bevorzugten inzwischen Großstadtmarathons. Andere dagegen fand man nun vermehrt bei kürzeren Läufen oder bei Veranstaltungen mit mehr „Eventcharakter“.

Den Startschuss beim 42. Lauf 2015 gab anstelle von Bürgermeister Matthias Schöck der Spitzenläufer Philipp Pflieger, Sohn des Cheforganisators Roland Pflieger. Er hatte erst eine Woche zuvor beim Berlin-Marathon eine Zeit von 2.12 Stunden erreicht.

Neuer Streckenrekord von Philip Kiptoo Rutto im Jahr 2016

Abteilungsleiter Roland Pflieger (Siebter von rechts) beim 42. Lauf inmitten vieler Helfer - ohne die geht es nicht

2016 bis 2022 - Ergänzendes Staffelangebot und Corona-Absage

Nach dem 43. Lauf 2016 wurde wegen der mit 341 Finishern nach der Premiere 1974 zweitniedrigste Teilnehmerzahl ergänzend eine Zweierstaffel (Teilstrecken über 16 und 9 Kilometer) eingerichtet, um auch weniger Trainierte anzusprechen. Bei der Premiere am 8. Oktober 2017 und im Folgejahr erzielte man so auch einen Teilnehmerzuwachs. Bei der Premiere nahmen 33 Staffeln teil; es siegte der Holzgerlinger Lauftreff mit Levin Maurer und Laura Steffen.

 

2018 gab es eine Veränderung an der Organisationsspitze des Schönbuchlaufes. Roland Pflieger, der seit 2004 für die Organisation des Laufes mit seinen zahlreichen Helfern verantwortlich gewesen war, zog sich, wie lange angekündigt, aus der ersten Reihe zurück. Ihm folgte der langjährige Kassier Claus Sander nach, der schon im Jahr davor diverse Aufgaben für den Lauf übernommen hatte.

 

Nur 301 Finisher kamen trotz schönstem Herbstwetter beim 46. Lauf am 20. Oktober 2019 ins Ziel. Den ersten Platz belegte der Holzgerlinger Levin Maurer, der eine Woche zuvor den Kuppinger Mondfängerlauf und den Schönbuch-Cup gewonnen hatte. Zweiter war wie im Vorjahr Sören Becker (GSV Maichingen) in 1.28.33 Stunde. Bei den Frauen siegte die Vorjahreszweite Katrin Ochs (LG Filder).

 

In den Jahren 2020 und 2021 musste der Naturpark Schönbuchlauf wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. 2022 entschloss man sich, die 47. Auflage des Laufes unter der organisatorischen Leitung von Claus Sander anzugehen. Bei der zu erwartenden überschaubaren Teilnehmerzahl verzichtete man darauf, sich den Lauf durch das Dorf genehmigen zu lassen, und plante, wie in den Anfangsjahren dorfauswärts zum Friedhof zu starten. Die Veranstaltung verlief nicht pannenfrei. Erst kurz vor dem Lauf wurde von der Forstverwaltung eine Streckensperrung hinter dem Golfplatz verfügt, weil der Eschenbestand die Teilnehmer hätte gefährden können. Die nötige Umleitung verlängerte den Lauf auf 26 Kilometer. Zudem verhinderte eine mutwillige Veränderung der Streckenmarkierungen unterhalb des Ochsenweihers eine ordnungsgemäße Ermittlung der Ergebnisse.

Spitzengruppe 2022

Beim 46. Lauf im sonnendurchfluteten Großen Goldersbachtal: Stefan Gackstatter, Levin Maurer, Wolfgang Gauß

Seit 2023: Mit 10 km-Lauf

Der 48. Lauf fand am 22. Oktober 2023 statt. Dessen Organisation hatte erstmals - mit Sven Brehm, Dietmar Bühler, Werner Pluschke und Gerald Rüschenpöhler - ein Viererteam übernommen. Die Streckensperrung von 2022 bestand weiterhin, und es ist nicht abzusehen, ob die Originalrunde jemals wieder von der Forstverwaltung genehmigt wird. Allerdings konnte der 2022 überzählige Kilometer beim Rückweg zur Halle eingespart werden. Neu war eine 10 km-Runde als „Einstieg“ in das Laufen durch den Schönbuch; bei dieser bogen die Läuferinnen und Läufer nach 5 km von der Schönbuchrunde ab und erreichten über die Saufangklinge das Ziel. Ein Drittel der Teilnehmer wählten die 10 km. Erfreulicherweise verzeichnete man eine Verdopplung der Gesamtteilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr.Sieger über die 25 km waren Christian Burkhardt und Tamara Schütz (VfL Ostelsheim/LG Calw) in 1.30.02 bzw. in 1.45.40; über die 10 km siegten Max Dapp und Ulrike Gaeta in 0.32.56 bzw. in 0.43.47. Einen Staffelwettbewerb hatte es nicht mehr gegeben, nachdem im Vorjahr das Interesse daran deutlich nachgelassen hatte; dafür gab es eine streckenübergreifende Kombiwertung.

Beim 49. Lauf war die Strecke hinunter zur Neuen Brücke gesperrt. Die 25 km-Runde musste modifiziert werden, und für die 10 km wurde eine komplett andere Strecke (Richtung Altdorfer Sportgelände) benötigt. Die 25 km gewannen Francesco Pfingsttag (Therapie Reha Bottwartal e.V.) in 1.34.33 sowie Michaela Renner-Schneck (Post SV Tübingen; sie hatte 2012-2014 schon dreimal den Lauf gewonnen) in 1.48.38. Mit Sophie Kirkman als Zweiter war nach mehreren Jahren wieder einmal die veranstaltende Laufgruppe auf dem Podest vertreten. Sieger über die 10 km waren Stefan Gackstatter und Antje Herzing (TSV Hildrizhausen Ski) in 0.35.05 bzw. in 0.46.21. Ältester Teilnehmer im leider wieder geschrumpften Teilnehmerfeld war der mittlerweile 85-jährige Heinz-Walter Schinke, ehemaliger Organisationschef des Laufes.

Die Geschichte des Schönbuchlaufs hatte anlässlich eines Jubiläums begonnen, nämlich als Veranstaltung zum 50-jährigen Bestehen des TSV Hildrizhausen. Ohne die zweijährige Corona-Pause wäre der Lauf im Jahr 2023 die 50. Ausgabe gewesen. Das soll nun 2025 sein. Es stehen Erweiterungen an. Die 10 km-Strecke wird in den Schönbuch-Cup aufgenommen, und es werden auch Kinderläufe für den Schönbuch Kids Cup angeboten. Und die 50 werden auch in den Kilometern vertreten sein; es gibt ausnahmsweise einen 50 km-Ultralauf.

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